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Verdauung

Alle Infos rund um die Verdauung (Digestion) und das Zusammenspiel mit der Ernährung

Dass die Verdauung wesentlich zum menschlichen Wohlbefinden beiträgt, wird jeder bestätigen können, der bereits Verdauungsprobleme hatte. Durch den komplexen Prozess der Verdauung gewinnt der Mensch die lebensnotwendige Energie und die Nährstoffe, die er zur Aufrechterhaltung seines Körpers benötigt. Doch was passiert eigentlich bei der Verdauung?

Was ist eigentlich mit Verdauung gemeint?

Unter Verdauung oder Digestion versteht man die Zerkleinerung und die nachfolgende Aufspaltung von Nahrung durch Verdauungsenzyme. Durch diesen Vorgang der chemischen Spaltung werden die hochmolekularen Bestandteile der Nahrung – Fette, Kohlenhydrate und Proteine – in niedermolekulare zerlegt, darunter Aminosäuren, Fettsäuren und viele weitere. Neben der Energie, die aus den Nahrungsmitteln gewonnen wird, sind Nährstoffe und Vitamine wie zum Beispiel Eisen, Vitamin D und B12 sowie Magnesium wichtige Elemente, die für die ausreichende Versorgung und Aufrechterhaltung des menschlichen Organismus und seiner Prozesse vonnöten sind.

Vom Mund durch den ganzen Körper bis zur Ausscheidung: Wie läuft Verdauung ab?

Verdauungs - Verdauungstrakt aus GemüseWer denkt, dass Verdauung nur im Magen-Darm-Trakt stattfinde, der irrt. Die ersten Schritte der Digestion werden bereits im Mund durch die mechanische Zerkleinerung der Speisen mit dem Kauen vollzogen. Durch den Speichel und das enthaltene Enzym Ptyalin (α-Amylase) wird Stärke, wie zum Beispiel in Brot, Kartoffeln oder Reis, zerlegt und von den Zuckermolekülen abgespalten. Je gründlicher man kaut und je mehr der Speichel den entstehenden Brei anreichert, desto leichter gelangt die Nahrung die Speiseröhre hinab. Langes Kauen ist also eine gute Voraussetzung für eine problemfreie Verdauung.

Enzyme für die Verdauung: Unerlässliche Helfer

Ohne Enzyme ist Verdauung nicht möglich. Was bereits im Mund als biochemischer Spaltungsprozess beginnt, setzt sich im Magen fort. Dort wird der Nahrungsbrei durch Magensäure zersetzt, wobei unter Umständen geringe Mengen von möglicherweise aufgenommenen Keimen und Bakterien außer Gefecht gesetzt werden. Darüber hinaus sorgen weitere Enzyme wie Pepsin und Kathepsin für die Verdauung der Eiweiße.

Knapp 2 Liter Magensaft pro Tag sorgen so dafür, dass der Speisebrei binnen einer und sechs Stunden vollkommen zersetzt wird. Je nachdem, wie fetthaltig eine Speise ist, kann dieser Prozess kürzer oder länger ausfallen. Obst und gegartes Gemüse sind in der Regel leicht verdaulich, wohingegen Nüsse und Fleisch am längsten im Magen verweilen. Wem eine Mahlzeit buchstäblich „schwer im Magen liegt“, hat aller Wahrscheinlichkeit nach umso mehr fetthaltige Nahrungsmittel zu sich genommen.

Vorbei am Pförtner: Die Verdauung im Dünndarm

Nach der Verdauung im Magen geht es für den Speisebrei weiter in den Dünndarm. Dafür wird der Brei stoßweise durch den sogenannten Pförtner in den Zwölffingerdarm geleitet. Diese Phase der Digestion ist eine sehr wichtige, da hier mit Hilfe von Sekreten der Leber und der Bauchspeicheldrüse inklusive Gallensaft die Nahrung vollständig aufgespalten wird. Hier kommt es zu der Umwandlung von Fetten in Fettsäuren, Eiweißstoffen in Aminosäuren und Glukose aus Kohlenhydraten.

Wenn gewisse Enzyme für die Verdauung mangeln

An dieser Stelle kommt übrigens das Enzym Lactase ins Spiel, das Personen mit einer Lactose-Intoleranz fehlt. Milchprodukte können durch künstliche Zufuhr von Lactase-Enzymen in Form von Tabletten kompensiert werden; Alternativen wären der Verzicht auf lactosehaltige Lebensmittel oder der Umstieg auf lactosefreie Milchprodukte.

Der Weg der Nährstoffe in den Blutkreislauf

Nach der Aufspaltung in niedermolekulare Bestandteile gelangen die Nährstoffe über die Wand des Dünndarms in die Blut- und Lymphgefäße sowie in die Leber. Ähnliches gilt für Vitamine: Fettlösliche Vitamine werden in der Leber und im Fettgewebe gespeichert, wasserlösliche und überschüssige Vitamine werden über die Nieren ausgeschieden.

Vom Dickdarm zur Ausscheidung: Die letzte Phase der Verdauung

Die im Darm noch verbleibende Masse besteht aus unverdaulichen Überresten und Flüssigkeit. Im Dickdarm wird diesem Rest die übrig gebliebene Flüssigkeit entzogen. Die festen, unverdaulichen Bestandteile werden dann in den Enddarm weitergeleitet. Durch peristaltische Muskelbewegungen kommt es dann zur Ausscheidung bzw. Stuhlgang.

Ausgewogene Ernährung: Beste Voraussetzungen für eine gesunde Verdauung

Damit die Verdauung nicht unangenehm bis hin zu schmerzhaft wird, sollten Sie einige grundlegende Regeln beachten:

  • immer gründlich kauen
  • nicht zu viel Wasser (oder andere Getränke) während des Essens zu sich nehmen (das mindert die Wirkung der Magensäure durch zu hohe Verdünnung)
  • auf die Reihenfolge achten (Leichtes wie Obst, Salat und Suppe möglichst zuerst, Fleisch zum Ende der Mahlzeit)
  • Rohes nicht kurz vor dem Schlafengehen essen (abends besser gedünstetes Gemüse, Suppen, Fisch etc.)
  • über den Tag verteilt ausreichend Wasser trinken
  • Bewegung nicht vergessen!

Weitere Tipps haben wir für Sie unter Verdauung fördern und Verdauung anregen zusammengestellt.

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